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beschrieben, die der italienische Einwanderer Luigino Milone,
Besitzer von Luigino's Pizzeria Alla Napoletana, in die USA
gebracht hatte. In seinem Restaurant bot er seinen Gästen eine
authentische Pizza an. Aber was viel wichtiger ist: Er ermöglichte
es ihnen auch, diese Delikatesse zu Hause zu genießen. Kurz
gesagt, er führte die Pizza zum Mitnehmen in den USA ein. Drei
Jahre später folgte ein weiterer Artikel über Pizza in der New
York Times und erklärte: ,,Es ist eine unkomplizierte Speise,
ideal für ein Abendessen auf der Terrasse und besonders lecker
in den wärmeren Monaten. Die Pizza könnte zu einem ebenso
schnellen und beliebten Gericht wie Hamburger werden, wenn die
Amerikaner sie nur ein bisschen besser kennenlernen würden."
Das war eine fast prophetische Aussage, wenn man bedenkt,
dass die USA heute beim Verzehr von Pizza den zweiten Platz
direkt nach Italien belegen.
D AS G E H E I M N I S E I N E R G U T E N P I Z Z A
Aber zurück zu Valentino. Seit fast zwei Jahren betreibt er die
Pizzeria Ke Vuò in einem Außenbezirk von Neapel, in dem an
jedem Wochenende beinahe 1000 leckere Pizzen aus dem Ofen
kommen. Man kann ein Handwerk nur wirklich beherrschen,
indem man es ausübt, und Valentino ist der lebende Beweis dafür.
Aber selbst nachdem er 2014 den Weltmeistertitel gewonnen
hat, erklärt er auch heute noch bescheiden, dass er niemals
aufhören werde, dazu zu lernen.
,,Ein ganzes Leben ist nicht genug, um alles zu lernen, was man
über Pizza wissen kann", meint er.
Dank seiner jahrelangen Erfahrung ist Valentino der Meister der
Geheimnisse einer guten Pizza und er kennt die Grundlagen,
die man für eine gute, selbst gemachte Pizza beachten muss.
Geduld und Genauigkeit sind zwei davon.
,,Unsere Pizza wird mit einem Liter Wasser, etwa 50 g Salz, etwa
1,8 kg backstarkem Mehl (00) und, je nach Raumtemperatur, ein
bis drei Gramm frischer Bierhefe gemacht. Wir verwenden nur
sehr wenig Hefe und lassen den Teig mindestens 15 Stunden
gehen, um eine leichte und gut verdauliche Pizza zuzubereiten",
meint Valentino.
Der Pizza-Experte hat kein Problem damit, sein Wissen zu teilen
­ denn ihm ist es vor allem wichtig, dass die Menschen lernen,
eine gute, selbst gemachte Pizza zu schätzen.
,,Mir gefällt die Vorstellung, dass jeder Pizza zu schätzen weiß
und lernt, wie man mit dem Teig umgeht und dabei sieht, wie
schön es ist, ihn mit der Hand zu kneten und dann zu beobachten,
wie er hochgeht. Deshalb teile ich die Tricks, die ich über die
Jahre gesammelt habe, gern bei jeder Gelegenheit mit anderen.
Ich mache allgemein kein Geheimnis aus meinen Rezepten.
Außerdem bin ich davon überzeugt, dass es wichtig ist, die
Leidenschaft, das uralte Wissen und die Technik an junge
Menschen weiterzugeben."
W E I T G E R E I ST E R P I Z Z A B Ä C K E R
Die traditionelle italienische Pizza wird schon immer in
klassischen Steinöfen gebacken ­ die große Hitze, die damit
erreicht wird, ist notwendig, um diese besondere Knusprigkeit zu
erhalten, für die italienische Pizzen bekannt sind. Für Valentino

SEHR GUTE PIZZA Sahniger Kürbis mit Scheiben vom Provolone-Käse, darüber
geriebener Parmesan, der 24 oder 36 Monate gereift ist. ,,Damit erhält man
eine Pizza mit einem unvergleichlich salzig-süßen Geschmack. Ich gebe den
Parmesan meist direkt auf die Pizza, wenn sie aus dem Ofen kommt ­ damit
ergibt sich ein außergewöhnliches Aroma."
PIZZA AMALFITANA Dünne Scheiben einer Bio-Zitrone, bedeckt mit
geriebenem Provolone-Käse und dann noch eine weitere Zutat: ,,Ich schiebe
die Pizza in den Ofen und wenn sie wieder herauskommt, lege ich noch ein
paar Scheiben Mortadella (Anm. d. Hrsg.: italienische Wurstspezialität) darauf
­ da läuft einem das Wasser im Mund zusammen!"
PIZZA MIT GEGRILLTEM GEMÜSE Eine gute Mischung aus gegrilltem
Gemüse ­ Zucchini, Zwiebeln, Paprika usw. ,,Das Gemüse verleiht der Pizza
eine einzigartige Farbe und einen tollen Geschmack ­ es ist schwer, einer gut
gemachten Gemüsepizza zu widerstehen."
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I N T E R N A T I O N A L E K Ü C H E
I T A L I E N